Die Verbannte
geschrieben von Tommy
Zur Zeit der Mandalorianischen Kriege gab es eine Jedi, deren Name in Vergessenheit geriet und die man heute nur noch als "Die Verbannte" kennt.
Über ihre Ausbildung ist nicht viel bekannt, da ihre Fähigkeiten im Nutzen der Macht eher durchschnittlich waren, doch hatte sie schon damals das Talent, mit anderen durch die Macht Bindungen einzugehen. Bevor sie selbst einen Padawan annehmen konnte, wurde sie von Malak angeworben und zog mit ihm und seinem Freund Revan in den Krieg, wo sie unter letzterem als General diente. Dabei blieb Mical, ein junger Jedi-Schüler, der sich Hoffnung gemacht hatte, ihr Padawan zu werden, zurück.
Bei der Schlacht um Malachor V war sie diejenige, die den Einsatz des Masseschattengenerators befahl. Dieser zerquetschte sowohl die mandalorischen Truppen als auch die Soldaten der Republik, die sich in seinem Einwirkungsbereich befanden. Durch den Schock über so viel Tod und Zerstörung, den sie in der Macht spürte, wäre die Verbannte umgekommen, hätte sie sich nicht von der Macht selbst getrennt.
Nach Ende der Kriegs kehrte sie zum Rat der Jedi nach Coruscant zurück, um sich für ihre Taten zu verantworten und ihr Handeln zu rechtfertigen. Erschrocken über die Wunde, die sie in Macht gerissen hatte, als sie sich von ihr trennte, entschieden die anwesenden Jedi-Meister Atris, Zez-Kai Ell, Vrook Lamar, Lonna Vash und Kavar sie zu verbannen, doch war die offizielle Begründung, dass dies die Strafe dafür sei, sich Revan angeschlossen zu haben. In ihrer Verbitterung gegen den Jedi-Rat glaubte auch die Verbannte selbst, dass ihre Trennung von der Macht durch den Jedi-Rat hervorgerufen worden war, als man sie aus dem Orden ausschloss, obwohl sie diese Trennung in Wirklichkeit als Selbstschutz durchgeführt hatte.
Es ist nicht bekannt, was die Verbannte in den Jahren ihres Exils im Äußeren Rand erlebte, doch schließlich kehrte sie einige Zeit nach dem Jedi-Bürgerkrieg zurück. Ein Schiff der Republik, die Harbinger, wurde zum Äußeren Rand geschickt, um dort die Verbannte "aufzulesen" und als "Diplomat" nach Telos IV zu bringen. Jedoch geriet das Schiff in einen Hinterhalt der Sith, und die betäubte Verbannte konnte nur auf dem kleinen Frachter Ebon Hawk in Sicherheit gebracht werden. Durch den Einsatz des Droiden T3-M4 gelangte die schwer beschädigte Ebon Hawk nach Peragus, wo man die Verbannte auf der Krankenstation der Treibstoffmine von Peragus II behandelte. Als allerdings Streitigkeiten unter den Minenarbeitern ausbrachen, welche die Verbannte an die Exchange ausliefern wollten, die ein Kopfgeld auf Jedi ausgesetzt hatte, nutzte ein Droide mit der Bezeichnung HK-50 die Situation, um ein Massaker durch neuprogrammierte Minendroiden an den Minenarbeitern auszulösen. Der Droide leitete auch eine tödliche Dosis Betäubungsmittel in die Heilungskammern auf der Krankenstation, die nur die Verbannte überlebte, da ihre Machtkräfte langsam wieder zurückkehrten.
Dies geschah durch die Bindung zu einer alten, ehemaligen Jedi namens Kreia, die sich ebenfalls auf der Ebon Hawk befunden hatte, aber für tot gehalten wurde. Als die Verbannte auf der Suche nach Hinweisen, was vorgefallen war, die Station durchsuchte, traf sie im Sicherheitstrakt auf einen Überlebenden, Atton Rand, den man aus unbekannten Gründen eingsperrt hatte, der sich ihr aber nach seiner Befreiung anschloss. Während die drei nach einer Möglichkeit zu entkommen suchten, traf auch die Harbinger ein, die nun unter dem Kommando von Darth Sion stand, und eine Gruppe Sith-Killer begannen, im Glauben, sie sei die letzte Jedi, nach der Verbannten zu suchen. Schließlich gelang es den drei Menschen sowie T3-M4 an Bord der Ebon Hawk, sowohl dem Droiden HK-50 als auch Darth Sion zu entkommen, wobei allerdings durch das Laserfeuer der Treibstoff von Peragus in einer großen Explosion zerstört wurde.
Mit der Ebon Hawk erreichten die Verbannte und ihre Gefährten die Citadel Station im Orbit von Telos, wo man sie allerdings festhielt, um den Vorfall von Peragus näher zu untersuchen. Nachdem sich ihre Unschuld herausgestellt hatte, mussten sie sich auf die Suche nach der Ebon Hawk mit T3-M4 an Bord machen, da diese gestohlen worden war. Über Umwege gelangten sie auf die Oberfläche von Telos, wo sie auf den Zabrak Bao-Dur trafen, der während der Mandalorianischen Kriege unter der Verbannten als Techniker gedient hatte und sich ihr nun wieder anschloss. Es stellte sich heraus, dass die Ebon Hawk in die Polarregionen des Planeten gebracht worden war, und mit Hilfe eines Shuttles aus einem verlassenen Militärgelände reiste die Gruppe dorthin.
In den Katakomben unter der eisigen Oberfläche traf die Verbannte auf die Jedi-Meisterin Atris, die dort eine Reihe Echani-Schwestern, genannt die Dienerinnen, um sich gesammelt hatte, die aber gleichzeitig geschworen hatten, nicht die Wege der Jedi zu erlernen. Nach einer hitzigen Unterhaltung mit Atris über ihre Gründe Revan zu folgen und ihre Rückkehr, brach die Verbannte mit ihren Gefährten und einer der Dienerinnen, Brianna, wieder auf, um die überlebenden Jedi zu finden.
T3-M4 hatte in Atris' Akademie sowohl eine Aufzeichnung über die Gerichtsverhandlung der Verbannten als auch den Aufenthaltsort der beteiligten Meister gefunden. Diese suchte die Verbannte dann nacheinander auf, wobei nicht genau bekannt ist, wie diese Treffen abliefen. Auf ihrer Reise besuchte sie die Planeten Nar Shaddaa, wo sich ihr die Kopfgeldjägerin Mira und der Droide GO-TO anschlossen, Onderon, wo sie auf Mandalore traf, der die versprengten Gruppen der Mandalorianer einigen wollte und sie schließlich begleitete. Desweiteren reisten die Gefährten nach Korriban und Dantooine, wo sie auf den nun erwachsenen Mical trafen, der in der Verbannten die Jedi sah, die er ursprünglich als Meisterin haben wollte. Wie bei Mical entdeckte die Verbannte auch in Atton, Bao-Dur und Brianna ein starkes Machtpotential und zeigte ihnen schließlich die Wege der Macht, was durch die Bande, die sie so leicht bildete, auch sie selbst stärkte.
In dem Maße, wie die Verbannte an Stärke zunahm, wurde auch ein anderer Sith Lord ihrer gewahr: Darth Nihilus. Er schickte seine Dienerin Visas Marr aus, um die Verbannte zu töten, doch nachdem Visas dieser im Kampf unterlag, schloss auch sie sich der Verbannten an.
Es ist unklar, ob die Verbannte die Meister, die sie ins Exil geschickt hatten, tötete oder ob sie sie bat, sich auf Dantooine in der wiedererbauten Jedi-Enklave zu versammeln, um dort noch einmal mit ihnen sprechen zu können, wo sie allerdings von Kreia getötet wurden - doch scheint nach einigen Berichten letzteres wahrscheinlicher. Kreia, die der Verbannten bis dahin als Meisterin und Mentorin zur Seite gestanden hatte, wurde von Atris' Dienerinnen als Darth Traya nach Telos gebracht. Die Verbannte folgte ihnen und stellte schließlich Atris, die sich den dunklen Lehren der Sith zugewandt hatte. Sie konnte Atris besiegen, deren weiteres Schicksal ebenfalls unbekannt ist. Doch erfuhr die Verbannte von Atris, dass Traya nach Malachor V geflohen war, wo es zu der Entscheidung zwischen ihnen kommen sollte.
Bevor die Verbannte jedoch Traya folgte, beteiligte sie sich an der Schlacht um Telos und besiegte Darth Nihilus an Bord der Ravager mit Hilfe dessen früherer Untergebener, Visas Marr, und des Anführers der Mandalorianer, der sich als Canderous Ordo herausgestellt hatte.
Nach einem Absturz auf Malachor betrat die Verbannte die Trayus Akademie, wo sie wieder auf Darth Sion traf, den sie aber letztlich besiegen konnte. Schließlich kam es zum Kampf zwischen Kreia, die sich jetzt wieder Darth Traya nannte, und der Verbannten, doch auch diesen Konflikt konnte die Verbannte für sich entscheiden. Vor ihrem Tod erzählte Kreia der Verbannten, was aus ihren Gefährten in der Zukunft werden würde, und machte ihr deutlich, dass sie Revan, der vor Jahren verschwunden war, in die Unbekannten Regionen folgen müsse.
Da man seitdem nichts mehr von der Verbannten gehört hat, ist anzunehmen, dass sie tatsächlich Revan gefolgt ist, doch ob sie ihn jemals wiedersah, ist heute nicht mehr bekannt...